Digitalisierung trifft Weltkulturerbe

von Martin Lempfert, Leiter IoT & Digital Services | 10. März 2021

Wenn zwei Partner:innen oder Firmen oder Organisationen, die augenscheinlich zunächst nichts oder nur wenig miteinander gemein haben, sich treffen, eine gemeinsame Idee haben und ein gemeinsames Projekt starten, entsteht Innovatives. Genau so ist unser TraveKom-Projekt im Holstentor zu sehen. Denkmalpflege begegnet Digitalisierung, sinngemäß Vergangenheit vereint sich mit der Zukunft.

Ich freue mich sehr, dass wir als TraveKom, digitale Dienstleisterin im Stadtwerke Lübeck Konzern, eine ganz besondere Kooperation mit dem Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck eingegangen sind. Die klare Zielrichtung ist, die Technik der Zukunft zu nutzen, um Vergangenes zu bewahren: Neun Sensoren messen im Holstentor Feuchtigkeit. Das Monitoring und die daraus abgeleiteten Maßnahmen sichern eine bestmögliche Steuerung des Raumklimas. Das schützt die Exponate aus Holz, Metall und Stoff, die empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.

Die Sensoren sind in allen vier Geschossen des Holstentor-Museums angebracht und liefern im 15-Minuten-Takt zuverlässige Messwerte über das LoRaWAN. Das macht das zeitnahe wichtige Erfassen von Luftfeuchtigkeit und Temperatur möglich.

Im Holstentor begegnen sich Zukunft und Vergangenheit

Es lohnt ein Blick auf den Ursprung des Projektes, um den wahren Sinn von Digitalisierung, die dienende Funktion von digitalen Lösungen, bestenfalls mit nachhaltiger Wirkung, zu zeigen:
Ein grundlegender Baustein der Neugestaltung des Museums Holstentor ist die Installation einer neuen Heizungsanlage. Denkmalpflege und Gebäudemanagement der Hansestadt stehen hier vor einer ganz besonderen Herausforderung, das richtige Energiemanagement in einem besonderen Raum aufzusetzen.

Das Holstentor ist ein sehr schwierig einzuschätzendes Gebäude mit komplexen klimatischen Bedingungen. Die Wirkung undichter Fenster und Türen gilt es zu berücksichtigen. Die 3,5 Meter dicken Backstein-Mauern sind kein Garant für Pufferwirkung; von zentraler Bedeutung ist eine Langzeitmessung des Raumklimas über 12 Monate. Exakt und in Echtzeit: Das brachte unsere Sensorik ins Spiel. Insgesamt neun Sensoren überwachen nun das Raumklima und die Wirkung der provisorisch installierten Elektroheizung.

Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Es hat eine dienende Funktion. Zu wissen, mit digitalen Technologien ein wichtiges Teil des Weltkulturerbes Hansestadt Lübeck, das Holstentor, zu bewahren, das erfüllt mich mit Freude.
Wir sind gespannt auf den Verlauf. Ohne Zweifel hat dieses Projekt, das Vergangenheit bewahrt, eine verheißungsvolle Zukunft: Der Bedarf am Markt für Folgeprojekte ist da. Historische Gebäude gibt es ja in der Hansestadt viele.

Hier geht es zur Berichterstattung der Lübecker Nachrichten.

Lempfert

Martin Lempfert

verantwortet als Leiter des Teams IoT & Digital Services zur Luftqualitätsüberwachung die Ausstattung von Räumlichkeiten mit Sensoren