TraveKom installiert 2.500 Messgeräte

Die Corona-Pandemie stellt besondere Herausforderungen auch an die Lübecker Schulen; detaillierte Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind beim Unterricht in Präsenz zu beachten. Mit dem Projekt „CO2-Messung an Schulen“ leisten die Hansestadt Lübeck, die Drägerwerk AG & Co. KGaA, die Digimondo GmbH und die Stadtwerke Lübeck mit der TraveKom einen Beitrag, um das Raumklima in den Klassenräumen zu überwachen.

Sicherer Unterricht in Pandemie-Zeiten

Um die Qualität der Raumluft laufend zu überwachen, eignet sich eine Messung von CO2 als Leitparameter. Die Hansestadt hat deshalb die TraveKom beauftragt, bis Mai 2021 rund 2.500 Klassen- und Fachräume sowie Lehrerzimmer und Mensen an 70 Schulstandorten in Lübeck mit Sensoren zur Messung der Luftqualität auszustatten. Damit leistet die TraveKom neben der Auslieferung mobiler IT-Geräte für das Home Schooling einen weiteren wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des Schulbetriebs.

Christoph Schweizer, Geschäftsführer TraveKom GmbH

Der Geschäftsführer der TraveKom, Christoph Schweizer, sagt: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Projekt dazu beitragen können, für alle Lehrer:innen und Schüler:innen an den Lübecker Schulen in den Pandemie-Zeiten den Schulalltag ein Stück weit sicherer zu machen. Mit Dräger haben wir einen Partner gefunden, mit dem wir sehr kurzfristig eine speziell für diesen Anwendungsfall passende Lösung entwickeln konnten, die dennoch höchsten Ansprüchen an Qualität und Messgenauigkeit erfüllt. Uns ist aber auch wichtig, dass das installierte System bestehend aus Sensor, Funknetzwerk und Dashboards auch über die Pandemiezeiten hinaus einen Nutzen haben und z.B. die Gebäudedienste in ihren Aufgaben entlasten wird.“

CO2-Sensoren messen Luftqualität in Schulen

Die Messgeräte erfassen neben dem CO2-Gehalt auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Intervallen von 15 bis 120 Sekunden. Über die einprogrammierten vom Umweltbundesamt empfohlenen Schwellwerte signalisieren sie dann mittels der geläufigen Ampelfarben, wann der lokalen CO2-Konzentration als Anzeichen für die Aerosolbelastung des Raumes z.B. durch Frischluftzufuhr gegengesteuert werden sollte. Zudem werden die Daten in Echtzeit über das Long Range Wide Area Funknetz gesendet, datenschutzkonform auf den Servern der TraveKom gesichert und der Hansestadt Lübeck für etwaige Auswertungen zur Verfügung gestellt.

Jan Lindenau, Bürgermeister Hansestadt Lübeck

Lübecks Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins EnergieCluster Digitales Lübeck, Jan Lindenau, stellt die Bedeutung des Projekts „CO2-Messung an Schulen“ heraus: „Bei der Digitalisierung der Lübecker Schulen geht es nicht nur um WLAN, Glasfaser und mobile Endgeräte. Da sind wir bereits gut vorangekommen. Es geht auch darum, den normalen Schulalltag zu ermöglichen und die Schule als Lernort in Pandemie-Zeiten sicherer zu machen und nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Auch diesem Ziel kommen wir mit der flächendeckenden Ausstattung aller Lübecker Schulen mit CO2-Messgeräten näher“, sagt Jan Lindenau.

Die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit hat dabei von den Erfahrungen des EnergieClusters profitiert, die dort bereits vergangenen Herbst im Zuge des Projekts „Smart KiTa Hallandhaus“ gemacht wurden. Ziel der aktuellen „CO2-Messung an Schulen“ ist, das Lüften durch Öffnen von Fenstern und Türen an den Schulen an objektiven Kriterien auszurichten und somit zu optimieren. Die Daten werden über längere Zeiten erfasst, um systematische Auswertungen zu ermöglichen und grundsätzliche Empfehlungen für den Gebäudebetrieb auszusprechen. Der „Digitale Zwilling“ wird dabei durch die Software-Lösung „niota 2.0“ des Hamburger IoT-Unternehmens Digimondo erstellt.

Kooperationsprojekt mit der Firma Dräger

Meier

Das Projekt ist auch für die Stadtwerke Lübeck Gruppe, wo die TraveKom eine Tochtergesellschaft ist, von größter Bedeutung: „Wir sind sehr stolz darauf, zusammen mit Dräger rund 2.500 Klassen- und Fachräume mit Sensoren zur Messung der Luftqualität auszustatten und über unser Long Range Wide Area Funknetz verbinden zu dürfen. Die Erfassung von Umweltdaten in Räumen ist aber nicht nur für optimale Lehr- und Lernbedingungen an Schulen relevant. Die Messung von Luftqualität in Gebäuden und ihre Abbildung in einer virtuellen Umgebung, dem sogenannten digitalen Zwilling, ist grundsätzlich von großer Bedeutung bei allen öffentlichen Räumen oder auch Produktionsstätten der Wirtschaft“, ergänzt Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck Gruppe.

 

Stefan Dräger

Die Messgeräte für die Lübecker Schulen kommen von der Drägerwerk AG & Co. KGaA. „CO2 hat in unserer Firmengeschichte seit über 130 Jahren eine große Rolle gespielt, von der Dosierung bis zur Messung. Hier geht es für uns nicht mehr nur um ein Produkt, sondern um ein System und eine Lösung. Diese haben wir in der Pandemie schnell entwickelt, um sie unserer Heimatstadt Lübeck als erstes zur Verfügung zu stellen, zusammen mit unserer Partnerin TraveKom, noch bevor wir in den allgemeinen Markt gehen. Das ist für uns Ehrensache“, sagt der Vorstandsvorsitzende Stefan Dräger.

 

Weitere Berichterstattungen:

Hansestadt Lübeck: Besseres Raumklima an Schulen durch digitale Technik
LN: Lübeck ist erste Stadt mit CO2-Messung in allen Klassenzimmern
RTL Nord: Folge 60 vom 26.03.2021 ca. ab Minute 3
Sat1: Stadt Lübeck will Schulen mit Luftmessgeräten ausstatten

 

CO2-Sensor Schule
Von links nach rechts: Stefan Dräger (Vorstandsvorsitzender Drägerwerk AG & Co. KGaA), Stephanie Wolf (Schulleiterin Grundschule Eichholz), Jan Lindenau (Bürgermeister Hansestadt Lübeck) und Dr. Jens Meier (Geschäftsführer Stadtwerke Lübeck Holding GmbH)